Shotechi on DeviantArthttps://www.deviantart.com/shotechi/art/Field-Run-296489393Shotechi

Deviation Actions

Shotechi's avatar

Field Run

By
Published:
1.1K Views

Description

27. März, 2012
Langsam wurde es dunkel. Die Sonne war gerade erst untergegangen und tauchte den Himmel auf der Schwäbischen Alb in ein zartes Orange. Die Luft war noch angenehm warm, es war einer der seltenen sonnigen Tage im März gewesen, ausnahmsweise nicht einer dieser verregneten Frühlingstage, die einen so traurig und antriebslos stimmten. An einem solchen Tag konnte man so viel unternehmen - doch gegen Abend wurde es dann still auf den Feldern, in den Wäldern und in den Dörfern. Allein in den großen Städten ging das Leben wie immer weiter, der einzige Unterschied war, dass die Leute an einem solchen Tag ohne Regenschirm aus dem Haus gingen, sonst war alles gleich.
Die Dämmerung senkte sich schon über die Umgebung, man hörte nur noch ein paar Grillen hier und da, in der Ferne ein Auto vorbeibrausen, weit entfernte Kirchenglocken. Und man hörte leises Hufgeklapper. Kain und sein Bruder Will hatten die Gelegenheit genutzt, sich aufs Pferd geschwungen und eine kurze abendliche Tour gemacht - aus dem Donautal, wo das Gestüt lag, heraus auf die hohe Ebene der Schwäbischen Alb. Hier oben war die Sonne viel länger zu sehen, und die wenigen Nadelwaldreihen am Horizont störten die Aussicht auf den sich langsam lila verfärbenden Himmel nicht.
"Mensch, ich könnt meinen, jeder Sonnenuntergang ist noch schöner als der, den ich als letztes gesehen hab'.", meinte Will andächtig und warf einen kurzen Blick zu seinem Bruder, der, den Kopf Richtung Westen gewandt, grübelnd auf Jets Rücken saß und nichts sagte. Der Schecke warf den Kopf unruhig hoch. Er hielt nicht allzu viel von Natur und Farben, er wartete darauf, endlich rennen zu dürfen. Denn dazu war die warme Abendluft gut - sie um die Ohren brausen zu hören, wenn man wie der Sturm persönlich über die Felder fegte, war das Allergrößte. Mit einem leisen Grummeln machte er seinen Unmut laut und tänzelte ein paar Schritte zur Seite. Windmill fühlte sich sofort auch angesteckt und warf den Kopf hoch. Die Fuchsstute liebte die Geschwindigkeit fast genauso. Sie mochte das Extrem, die Herausforderung, sie liebte es, zu kämpfen und alles aus sich herauszuholen. Und was könnte besser sein als ein Wettrennen mit dem Hengst, der sich für den schnellsten Renner auf dem Gestüt hielt?
Will und Kain, die beide ihre Pferde sehr gut kannten, verstanden sich auch ohne Worte. Auf ein Kopfnicken ließen sie beide die Zügel lang und ließen ihre beiden Pferde angaloppieren. Ein langer Feldweg lag vor ihnen, perfekt für einen kurzen Sprint. Auf einmal hörten die Jungs nichts mehr außer den Wind in ihren Ohren rauschen und die donnernden Hufschläge ihrer Pferde. Sie genossen die Geschwindigkeit, die Haare und Mähnen vom Wind gepeitscht, der Boden, der unter den wirbelnden Hufen schon fast verschwamm.
Mit einem heiseren Ruf trieb Will seine Windmill weiter an, und sie beschleunigte noch etwas. Langsam überholte sie den Schecken und rannte ein gutes Stück vor ihm her. Irgendwann schien ihr doch die Puste auszugehen und sie wurde langsamer. Jet holte wieder auf und zog dann mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit an den beiden vorbei. Die Stute fiel schließlich in Trab und blieb dann stehen. Will musste ein paarmal blinzeln, um wieder klar sehen zu können. Jet rannte wie angestochen weiter, er wurde sogar noch schneller.
"Da ist wohl der Mustang in ihm erwacht, was, Mädel?" Will grinste und strich seiner Windmill über den kräftigen Hals. Sie schnaubte. Ganz offensichtlich war sie mit dem Ausgang dieses Wettrennens nicht einverstanden.
Irgendwann fiel es Kain dann auch ein, so schön es doch war, durchzuparieren und auf seinen Bruder und die geschlagene Championess zu warten, die dann schließlich auch angaloppiert kamen und sich den anderen anschlossen. "Na, da hat die Gute aber ganz schön schlapp gemacht, wa?", grinste Kain und zwinkerte Jet zu, der prustend den Kopf schüttelte. "Aber dafür habt ihr auf der ersten Strecke ganz schön alt ausgesehen, da ist mein Mädel davongezogen wie der Wind. Na da guckste?" Beide lachten, dann schlugen sie den Nachhauseweg ein, denn es wurde immer dunkler. Auch das Orange am Himmel war schon verschwunden und hatte einem satten Dunkelblau Platz gemacht.


aw, how I love those two Boys :3 gorgeous stally, this smexeh thing. :eyes: I'm really proud of him ^^

Done in the holidays ^^ I have muuuuuch more pictures, prepare for being spammed with pointless crap!

Art, Characters, Story (c) by me
No Ref used.
Coloured Pencils on A4
Image size
2692x1984px 9.73 MB
© 2012 - 2024 Shotechi
Comments20
Join the community to add your comment. Already a deviant? Log In
Kanschkova's avatar
A.M.A.Z.I.N.G!!!!!!